Chapter 1 - Mein kleines lächerliches Problem
Mein Name ist Ayaka Suzuki. Ich bin vor kurzem 17 geworden und mit meiner Mutter nach Tokyo gezogen. Im Moment ist es noch Sommer, doch bald fängt das neue Schuljahr an. Ich kenne hier noch keine einzige Person und ich muss gestehen ich tue mich sehr schwer Freunde zu finden. Woran das liegt? Manche können ihre Klappe nicht halten und nerven dadurch jeden – ich hab genau das Gegenteilige Problem. Ich krieg meinen Mund nicht auf und bin deshalb eine Lachnummer...
„Ayaka, sei doch bitte so gut und lauf schnell in den Supermarkt. Uns ist die Milch ausgegangen.“, ich stand gerade noch an der Tür, war von einem Spaziergang heimgekommen und schon musste ich wieder los. Seufzend blickte ich zu meiner Mutter die in der Küche stand und das Abend essen kochte. „Jaaa.“, rief ich ausgedehnt und zog mir die Schuhe wieder an. „Ach und Zucker wäre auch nicht schlecht.“ „Schon klar.“, murmelte ich und verließ hastig die Wohnung, mit der Vermutung sie würde mir sonst noch eine ganze Liste in die Hand drücken!
Der Himmel war leicht gräulich, es sah so aus als würde es bald Regnen. Dabei hatte der Wettermann Sonnenschein angesagt für den gesamten Tag. Ja irren ist menschlich.
Im Supermarkt angekommen musste ich mich erst orientieren, ich war seit unserem Umzug erst zweimal hier gewesen. Aber bisher nicht allein und eher als Begleitschutz für meine Mutter. Nun war ich auf mich allein angewiesen und nahm meine Fährte zum Milchregal auf. Oder zum Zucker, was ich halt eher fand.
Ich bog um ein Regal und rannte in einen Typen rein, der sich auf eine Liste konzentriert hatte, statt auf die Umwelt – damit meinte ich mich.
„Autsch!“, ich stolperte zurück mit dem Rücken gegen eine Wand aus Kartons, die bedrohlich zu schwanken begann. Mit einem genervten Blick sah mich der blonde junge Mann an und musterte mich dann schon fast verächtlich. „Pass gefälligst auf wo du hinläufst!“, motzte er mich an und ging dann einfach weiter. „Sorry.“, flüsterte ich, sah ihm jedoch entrüstet hinterher. Ich war doch gar nicht allein Schuld! Wieso konnte ich nicht genauso unfreundlich sein?
„Denk dir nichts bei dem Typen.“, ein Mädchen in meinem Alter, das hinter mir stand sprach mich freundlich an. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen. „Der tut nur so arrogant.“ Ich sah die Fremde etwas verschüchtert an, ich war es nicht gewohnt, dass man mich so direkt ansprach. Ich nickte nur und wollte dann weiter gehen. Ich hatte schließlich noch eine Mission.
„Ich bin Yukiko! Du bist neu hier in der Gegend, kann das sein?“, sie folgte mir auf den Fuß während ich weiterlief und sah mich freundlich von der Seite an. Ich schluckte und dachte darüber nach ob ich wohl Antworten sollte. „Ähm.“, gab ich von mir und nickte dann nur. Was war ich für ein Schaf, echt zu Blöd um den Mund auf zu machen!
Das Mädchen neben mir, Namens Yukiko kicherte leise als sie feststellte, dass ich scheinbar sehr schweigsam war. „Ich kann dir helfen, wenn du hier was Bestimmtes suchst. Der Laden gehört meiner Familie.“, meinte sie freundlich und ich blieb nachdenklich stehen. Sie schien sehr nett zu sein, vielleicht meine erste Freundin die ich finden könnte wenn ich mich zusammen riss.
Ich musterte sie, sie war etwas größer als ich, hatte jedoch fast genauso langes, braunes Haar welches sie seitlich zusammen gebunden hatte. Sie trug eine modische Brille, die ihr hervorragend stand. Sie sah alles in allem sehr hübsch und klug aus. Im Gegensatz zu mir. Ich war wie gesagt, etwas kleiner als Yukiko. Mein Haar war recht lang und hatte eine undefinierbare Farbe zwischen braun und blau. Meine Augen hatten ein helles Gelb, trotz dieser Kombination fühlte ich mich so langweilig in dieser Hinsicht.
„Ja i-ich such die Milch.“, murmelte ich wieder etwas verhalten und im Gedanken gab ich mir selbst eine Ohrfeige. Ich hätte den Preis als größtes Schaf der Welt verdient. „Folge mir.“, sprach sie groß an und ging dann voran. Ich lief ihr nach und kramte in meinem Kopf nach einfachen Sätzen die ich zu ihr sagen konnte. Ein Gesprächsthema oder so etwas in der Art.
„Bitte schön, die Milch.“, sie hielt vor dem Regal an und deutete auf die ganze Reihe verschiedener Sorten. „Danke.“, nuschelte ich und griff zur Packung. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“, sie lachte amüsiert über mein Verhalten doch ich schüttelte heftig den Kopf. „Ich hab keine Angst!“, japste ich und wurde leicht rot. „Du bist nur schüchtern, nicht wahr?“, fragte sie nun höflich nach und ich nickte.
„Hmm, kein Problem. Ich rede gerne, wenn du willst kann ich dir hier mal alles zeigen.“ Ich sah mich kurz um, sie wollte mir den Supermarkt zeigen? Seltsames Angebot, ein Rundgang durch denn Lebensmittelmarkt – so was hatte ich noch nie.
Yukiko fing an zu lachen. „Ich mein nicht den Supermarkt, falls du das dachtest. Ich mein die Gegend und alles.“, sie grinste frech und ich sah leicht beschämt drein. „Okay.“, murmelte ich dankbar und hatte wirklich vor ihr Angebot an zu nehmen. „Auf welche Schule gehst du nach den Ferien, oder besuchst du keine Oberschule?“, fragte sie nun interessiert nach. „Ähm.“, ich musste ernsthaft nach dem Namen in meinem Kopf suchen. „Doch schon.“, antwortete ich recht wenig informativ, bis mir der Name dann doch noch einfiel: „Asuka.“
„Super!“, sie strahlte mich an. „Dann kann ich dir die Schule auch gleich zeigen. Ich bin in der Dritten Klasse, du wirst wohl ein Zweitklässler sein, oder?“, sie sah mich abschätzend an und ich nickte. „Wie heißt du überhaupt?“ „Aykaka Suzuki.“, antwortete ich höflich, es fiel mir leichter meinen Namen zu nennen als jedes andere Wort. Außer vielleicht einsilbige Wörter...
„Ist cool dich zu treffen. Also, brauchst du noch was?“, sie deutete auf die Milchtüte in meiner Hand. „Ja – Zucker.“, antwortete ich kleinlaut und kam mir fast etwas dämlich dabei vor, dass sie mich hier persönlich herumführte. Mit etwas suchen hätte ich die Lebensmittel sicher selbst gefunden. Aber auch gut, ich konnte mich schlecht wehren. „Alles klar.“, wir gingen wieder los und keine 10 Sekunden später drückte sie mir ein Päckchen Zucker in die Hände. Augenblicklich liefen wir auch schon los zur Kasse, warum sie mitging wusste ich erst als wir dort waren.
Yukiko nahm Stift und Zettel zur Hand und schrieb mir ihre Handynummer auf. Dann bat sie mich um meine, falls ich nicht anrufen sollte vermutlich. Nachdem ich ihr meinen Namen und meine Nummer gegeben hatte, bezahlte ich und verließ mit einem schüchternen „Auf Wiedersehen“ den Laden.
Kaum draußen schämte ich mich richtig, schon wieder so neben mir Gestanden zu haben. Es viel mir einfach unglaublich schwer, richtigen Kontakt und Vertrauen zu anderen aufzubauen. Ich fühlte mich, als wolle ich mich stets selbst schützen wenn ich schwieg. Meine Eltern hatten sich getrennt als ich klein war, ich hatte meinen Vater so sehr vertraut des es eventuell so schmerzhaft für meine Kinderseele war das ich nun dieses arge Problem hatte. Ich vermied es mit ‚Fremden’ zu reden ob nicht zu viel von mir Preis zu geben. War das nicht völliger Schwachsinn?
>>Anmerkung: Die ersten 3-4 Kapitel find ich persönlich schrecklich langweilig geworden .____. Ich hoffe sehr, das doch welche die Story lesen, kommentieren und dran bleiben. Es würde mich zumindest wahnsinnig freuen. Später wird es interessanter ^^<<